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Grußwort zum Jahreswechsel von Bürgermeister Dr. Christoph Landscheidt
19.12.2010
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
beinahe bis zum letzten Tag prall gefüllt mit Ereignissen verabschiedet sich das Jahr 2010 in die Geschichte. Aus kommunaler Sicht dürfen wir eine ganz überwiegend positive Bilanz ziehen.
Mit einem großen Knall hat sich am vierten Advent der letzte Weiße Riese, der in den letzten Wochen sichtbar „ergraut" war, aus dem Stadtbild verabschiedet und den Weg frei gemacht für die Fortsetzung der Neugestaltung unserer Innenstadt. Im Anschluss an die vollständig sanierte fußläufige Moerser Straße werden nunmehr der Bereich des Verkehrspavillons und der Friedrich-Straße in Angriff genommen auch mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität im Umfeld des demnächst neu entstehenden Einkaufszentrums zu verbessern. Über die umfangreichen Arbeiten in der Innenstadt, zuletzt mit der Neugestaltung des zentralen Busbahnhofs, haben Rat und Verwaltung jedoch nicht die Einkaufsbedürfnisse in den Wohnquartieren vergessen. Mit den neuen Einkaufsmöglichkeiten im schnell wachsenden Wohngebiet an der Moerser Straße vis à vis des Seniorenzentrums der Caritas und dem neuen Aldi-Markt an der Bürgermeister-Schmelzing-Straße kommen wir dem immer stärkeren Bedürfnis der wohnortnahen Versorgung nach. Mit der Fortschreibung der Nahversorgung und des Zentrenkonzeptes wird die Stadt dieses Ziel konsequent weiterverfolgen. Dazu gehört auch, dass wir die Attraktivität unserer nach wie vor beliebten Wochenmärkte erhalten und steigern wollen.
Auch Kamp-Lintfort ist Kulturhauptstadt 2010!
Hunderte von Kulturschaffenden in unserer Heimatstadt haben sich aktiv an den zahlreichen Ereignissen beteiligt. Nach dem grandiosen Auftakt der Local-Heroes Woche im Januar konnten dank des zumeist ehrenamtlichen Engagements Kamp-Lintforter Vereine und dank der mitwirkenden vielen Akteuren, zahlreiche Ausstellungen, Lesungen, Musik- Theater- und Sportveranstaltungen präsentiert werden. Die über 6.000 Besucherinnen und Besucher der über 30 zusätzlichen Kulturveranstaltungen sind ein Beleg dafür, dass das Angebot für Jung und Alt angekommen ist. Einer der Höhepunkte war sicherlich das bunte Eröffnungsprogram der Kulturhauptstadt im Rahmen der Übergabe des Wandelweges als Verbindung vom Kloster zum Bergwerk-West an die Öffentlichkeit im Mai.
Für die Hochschulstadt Kamp-Lintfort soll die Botschaft des Jahres der Kulturhauptstadt weiter wirken: Wir verstehen sie als Auftakt und als Auftrag, uns zu einem Zentrum von Bildung und Kultur weiter zu entwickeln. Wir sind auf dem besten Wege!
Die neue Hochschule in Kamp-Lintfort mit ihren schon jetzt ca. 300 Studierenden entwickelt sich planmäßig. Der erste Spatenstich für den neuen Campus im Herzen der Stadt ist für das Frühjahr des nächsten Jahres geplant. Nach der Fertigstellung, die für das Wintersemester 2013/2014 terminiert ist, sollen hier ca. 1.500 Studierende lernen und möglichst viele von ihnen sollen auch hier wohnen.
Aber dies wird nicht die einzige Baustelle sein. Zur Bildung gehört der Sport, der seit jeher in Kamp-Lintfort großgeschrieben wird. Mit dem soeben begonnenen Neubau des Sportzentrums an der Franzstraße und dem Neubau eines Hallen- und Freibades stellt die Stadt Kamp-Lintfort ihre traditionelle politische Schwerpunktbildung nachdrücklich unter Beweis. Auch die Eyller-Sporthalle, das alte Rathaus und die neue Feuerwehrzentrale an der Eyller Straße werden ihren Nutzern im Laufe des nächsten Jahres zur Verfügung gestellt werden.
Zu der letztlich positiven Bilanz des Jahres 2010 gehört die kürzliche Entscheidung auf EU-Ebene, dass der Steinkohlenbergbau in Deutschland bis 2018 gefördert werden darf. Allerdings fragt sich mancher, warum es überhaupt noch zu dieser schlimmen Verunsicherung der Bergleute und ihrer Familien kommen musste. Waren die Weichen für 2018 nicht schon lange durch das Steinkohlefinanzierungsgesetz auf Bundesebene gestellt? - Hat da jemand verschlafen, dieses wichtige Datum in Brüssel abzusichern? - Schwamm drüber. Nicht nur die Bergleute können aufatmen, sondern auch die Stadt Kamp-Lintfort, die ihre Pläne zur Nutzung des Bergwerksgeländes nach der Schließung im Jahre 2012 auf der Grundlage des gemeinsamen Masterplanes nur mit dem Grundstückseigentümer RAG umsetzen kann. Wäre die Drohung aus Brüssel Wirklichkeit geworden, hätte der Konkurs der RAG gedroht.
Sehr herzlich möchte ich schließlich an dieser Stelle all jenen danken, die sich im zu Ende gehenden Jahr für die Fortentwicklung der Stadt engagiert und um das allgemeine Wohl bemüht haben, sei es als Mandatsträger im Rat der Stadt, als Sponsoren aus Kreisen der heimischen Wirtschaft, in den Hilfsorganisationen, in den Kirchen, Vereinen und Verbänden. Unser Gemeinwesen wird auch im Jahre 2011 auf eine Fortsetzung dieses gesellschaftlichen Engagements angewiesen sein.
Die besinnliche Weihnachtszeit und die Tage des Jahreswechsels sind auch die Stunden, in denen wir an diejenigen denken, die uns verlassen haben. Zu ihnen gehört unser Ehrenbürgermeister Karl Flügel, der wie kaum ein anderer in mehr als zwei Jahrzehnten das Bild unserer Stadt geprägt und dem Kamp-Lintfort vieles zu verdanken hat. Zu ihnen gehört auch der stellvertretende Bürgermeister, Willi Klein, den seine schwere Krankheit viel zu früh aus seinem aktiven politischen Wirken gerissen hat.
Namens des Rates und der Verwaltung wünsche ich Ihnen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, sowie den Gästen, die sich in diesen Tagen in unserer Stadt aufhalten, ein frohes Weihnachtsfest, erholsame Feiertage sowie ein erfolgreiches und gesundes Jahr 2011.
Herzlichst
Dr. Christoph Landscheidt
Bürgermeister
(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 19.12.2010, www.kamp-lintfort.de)