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Das Kindernest wird 15 Jahre alt

15.06.2023

Kindernest

Eine Erfolgsgeschichte zur frühen Förderung von Kindern bis zu drei Jahren

Das Kindernest wurde vor 15 Jahren im Mai 2008 gegründet. Damals noch ohne gesetzlichen Auftrag gaben sich engagierte Kommunen im Rahmen der „sozialen Frühwarnsysteme“ den Auftrag, Schwangere und junge Familien mit Kindern unter drei Jahren frühzeitig zu erreichen und ein möglichst individuelles Unterstützungssystem anzubieten.

Um dieses Ziel zu erreichen, mussten neue Netzwerke entstehen. Möglichst alle professionellen Akteure, die Kontakt mit Schwangeren und jungen Familien haben, sollten miteinander vernetzt werden. Nur so ist es möglich, die Sorgen, Nöte und Bedarfe der Zielgruppe zu erfassen und ihnen frühzeitig die geeigneten und notwendigen Hilfen zur Förderung ihrer Kinder anbieten zu können. Nicht abwarten, dass Eltern den Weg zu den Angeboten finden, sondern über aktive Ansprache die Wege für Eltern aufzeigen – so die Idee.

Durch das Bundeskinderschutzgesetz, das 2012 verabschiedet wurde, wurden die „sozialen Frühwarnsysteme“ durch die „frühen Hilfen“ abgelöst. Mithilfe des Bundeskinderschutzgesetzes wurde der Ansatz, Schwangeren und jungen Familien mit Kindern unter drei Jahren möglichst früh Unterstützungs- und Förderungsangebote zukommen zu lassen, gesetzlich gefestigt und den Kommunen gegenüber als konkreter Arbeitsauftrag formuliert. Der Bund unterstützt diesen gesetzlichen Auftrag mit jährlich zur Verfügung gestellten Bundesmitteln Früher Hilfen, die Kommune leistet zusätzlich einen nicht unerheblichen eigenen finanziellen Anteil.

Seit 2017 hat das Kindernest nun auch ein räumliches „Zuhause“. Im Familienstützpunkt auf der Montplanetstraße 4 in Kamp-Lintfort werden die Schwangeren und jungen Familien in hellen, freundlichen und auf diese Zielgruppe eingerichteten Räumlichkeiten begrüßt.

Das Kindernest hat in den letzten 15 Jahren Netzwerkstrukturen mit den niedergelassenen Ärzten (Frauen- und Kinderärzten sowie Allgemeinmedizinern), den Geburtsklinken, den Hebammen, dem SPZ, dem Haus der Familie, dem Gesundheitsamt, der Drogenberatungsstelle, den Kindertagesstätten und den Frühförderstellen aufgebaut. Darüber hinaus kooperiert das Kindernest mit der Flüchtlingshilfe und natürlich auch mit den Stadtteilteams des Jugendamtes. Das Netzwerk entwickelt sich stetig fort und passt sich den Bedarfslagen und Angebotsstrukturen an. So kommen immer wieder neue Akteure zum Netzwerk hinzu.


Die Netzwerkarbeit dient auch dazu, anhand der Bedarfslagen der Familien mangelnde Angebote zu identifizieren und entstehen zu lassen. Die Angebotspalette des Kindernestes wuchs während der letzten fünfzehn Jahre stetig und orientierte sich hierbei immer an den Bedürfnissen der Familien. Bei den Babybegrüßungsbesuchen werden alle Eltern zu ihren Bedarfen befragt.

Die so erlangten Informationen stellen die Grundlage für die zukünftigen Planungen des Kindernestes dar. Ein Beispiel für diese bedürfnisorientierte Planung ist der Ausbau der Spielgruppen oder die Hebammensprechstunde. Die Eltern wünschten sich einen Austausch mit anderen Eltern und die niederschwellige Beratung durch die Kinderkrankenschwester und Spielgruppenleitung. 

Auch äußerten viele Mütter, dass sie große Schwierigkeiten hätten, eine Hebamme zu bekommen. In der Hebammensprechstunde haben Mütter jeden Montag die Möglichkeit, sich spontan und ohne Anmeldung beraten zu lassen.

Seit April 2023 wird durch den Lintforter Turnverein im Familienstützpunkt eine Rückbildungsgymnastik angeboten. Da der Zulauf so hoch, war musste bereits eine zweite Gruppe eröffnet werden.


(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 15.06.2023, www.kamp-lintfort.de)

Kontakt

Schulz, Sandra

Telefon: 0 28 42 / 9 11 88-36
E-Mail: sandra.schulz@kamp-lintfort.de