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Aus dem „Café Fahrlässig“ wird das „Lölleken“
14.06.2011
Fabian Löll: Erfüllung eines Jugendtraums
Fabian Löll und seine Freundin Johanna Giesen haben das ehemalige „Café
Fahrlässig" in Kamp-Lintfort übernommen.
In knapp zwei Monaten soll Neueröffnung gefeiert werden.
Seit vier Wochen wird gehämmert, gesägt, gefliest und gestrichen: Noch weitere rund zwei Monate wird es dauern, bis Küchenmeister Fabian Löll aus Alpen dem einstigen „Café Fahrlässig" neues Leben eingehaucht hat. „Wir renovieren" informieren derzeit Aushänge an den Fenstern des rund 400 Quadratmeter großen Objektes, das seit Ende letzten Jahres vom Vorpächter nicht mehr bewirtschaftet wurde. Der 28jährige Fabian Löll möchte im Spätsommer mit erstklassiger „niederrheinischer Cross-Over Küche" von Klein bis Fein unter dem Namen „Lölleken - Verrückte Teller am Niederrhein" alte Kunden wieder und neue Kunden hinzu gewinnen.
Der Küchenmeister aus Alpen ist so etwas wie der Muster-Schwiegersohn von Müttern mit endloser Kochleidenschaft. In die Waagschale werfen kann Fabian Löll eine Topausbildung, dank derer das „Lölleken" künftig seinen besonderen Charme entwickeln soll. Seine Ausbildung absolvierte Fabian Löll im Restaurant „Schloss Berge" in Gelsenkirchen, gefördert wurde der bereits zu Schulzeiten entwickelte Drang zum Herd da bereits von Ausbilder Helmut Phillip und Heinrich Wächter, Präsident des Landesverbandes deutscher Köche in NRW, und dem einstigen Schalker Original „Charly" Neumann. Bereits ein halbes Jahr vor Ende der Ausbildung schickte ihn Inhaber „Charly" Neumann unter dem Motto „Jung, Du mach´s dat schon" als Küchenleiter in den „Schalker" - ein Szenelokal, das sich dank Schalker Spieler durch eine hohe Promi-Quote auszeichnet.
Nach Ausbildung und kurzer Orientierungsphase waren seine Stationen das Gotische Haus in Xanten und das Restaurant „Caruso" in Neukirchen-Vluyn, wo er später auch noch als Küchenchef kochte. Der Zivildienst in der Schule für körperlich und geistige behinderte Kinder in Alpen-Bönninghardt unterbrach zunächst die berufliche Laufbahn, die er nach Ende des neunmonatigen Zivildienstes mit zwei Praktika an exklusiver Stelle fortsetzte. Zunächst machte er ein Praktikum an den Kochtöpfen des Aschauer Topkochs Heinz Winkler, dann absolvierte er ein weiteres Praktikum im Düsseldorfer „Palazzo" bei Eckhard Witzigmann.
In den letzten Jahren waren seine Stationen Köln und Düsseldorf, wo er unter anderem im Hilton und im exklusiven Interconti auf der „Kö" arbeitete. Mit Kochkursen für Kinder und Erwachsene, Show Kochen auf Messen für namhafte Industriekunden sowie Veranstaltungsplanung machte er seine „Verrückte Teller" bekannt.
Mit der Eröffnung des „Lölleken" erfüllt sich Fabian Löll jetzt einen Jugendtraum. Industriell vorbereitete Speisen (sogenanntes Convenience Food) kommen bei ihm nicht auf den Tisch; alle Zutaten werden künftig - je nach Saison - bei regionalen Anbietern frisch eingekauft. Das ist für den 28jährigen ein unbedingtes Muss in der guten Küche. Ebenso wie die Harmonie der einzelnen Gerichte oder Beilagen.
Die Renovierung des Betriebes an der Xantener Straße 74 hat für Fabian Löll gleich mehrfach wegweisende Funktion: Freundin Johanna Giesen aus Rheinberg ist kurz entschlossen nebenberuflich mit in das Projekt eingestiegen und bringt den kaufmännischen Sachverstand mit. Im Spätsommer wird sich zeigen, ob das neue Konzept erste Früchte trägt. „Die ersten drei Buchungen für Weihnachtsfeiern haben wir jetzt schon", freut sich Fabian Löll über die Resonanz aus dem Bekanntenkreis. Freuen darf sich dann auch der Arbeitsmarkt: Zunächst werden neben Teilzeit-Servicekräften drei fest angestellte Mitarbeiter und ab 2012 zwei Auszubildende (je einer in Küche und Service) zum Team gehören.