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Austausch von Erfahrungswissen der Städte Kamp-Lintfort und Duisburg bei der Wohnungslosenhilfe

08.09.2011

Die Hilfesysteme der Städte Duisburg und Kamp-Lintfort für wohnungslose und obdachlose Menschen sind sehr vielfältig. Ein Schwerpunkt der Arbeit in beiden Städten ist es, drohende Wohnungslosigkeit frühzeitig zu verhindern und die Betroffenen für das dauerhafte Wohnen in den eigenen vier Wänden fit zu machen. Von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen brauchen oftmals institutionelle Mithilfe. Besonders die Problemlagen junger Menschen müssen gezielt angegangen werden, denn angesichts der oftmals mangelnden Selbsthilfe-kräfte ist ein Großteil nicht in der Lage, auf Anhieb eigenverantwortlich zu leben und zu wohnen.

Wohnungslosenhilfe in Duisburg

Mit der Umsetzung des vom Rat der Stadt Duisburg verabschiedeten Wohnungsnotfallplanes in 1997 beschritt die Stadt Duisburg mit der Einrichtung der Fachstelle für Wohnungsnotfälle neue Wege zur Beseitigung von Wohnungslosigkeit. Vorausgegangen war die Erkenntnis, dass Wohnungslosigkeit nur im Rahmen eines sozialpolitischen Lösungsansatzes zu bewältigen ist. Neben der Sicherung und Beschaffung von Wohnraum für unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen, wird eben soviel Wert auf die Präventionsarbeit - wie Schuldnerberatung, Stadtteilsozialarbeit oder nachgehende Betreuung - gelegt. Nicht zuletzt wegen der konstruktiven Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk Duisburg, konnte das Problem Obdachlosigkeit in Duisburg erfolgreich angegangen und die letzte Obdachunterkunft im September 2008 geschlossen werden. Gemeinsam mit der Kooperationsgemeinschaft "Wohnen und Leben in Duisburg - Woledu" wurde eine Broschüre entwickelt, die jungen Menschen den selbständigen Einstieg in die erste eigene Wohnung erleichtern soll. Sozialdezernent Reinhold Spaniel begrüßte ausdrücklich den neuen „Mieterführerschein", der mit vielen nützlichen Informationen ein Beitrag zum besseren Einvernehmen zwischen jungen Mietern und Vermietern sei. Neben vielen Tipps und nützlichen Hinweisen rund um das Thema Wohnen bietet der Mieterführerschein auch Checklisten, um die weiteren Schritte zu erleichtern. Er beginnt mit den Überlegungen, ob man sich eine eigene Wohnung überhaupt leisten kann, dass z.B. auch Rücklagen gebildet werden müssen, um Nachzahlungen aus Nebenkostenabrechnungen begleichen zu können, beschreibt die Möglichkeiten der Wohnungssuche, sagt, worauf man bei Abschluss eines Mietvertrages achten sollte, nennt mögliche Behördengänge und versucht vorhandene Mietirrtümer auszuräumen.

Wohnungslosenhilfe in Kamp-Lintfort

Die Stadt Kamp-Lintfort unterhält in Kooperation mit dem Diakonischen Werk Kirchenkreis Moers ein gut funktionierendes Auffang- und Beratungsnetz. Vorrangiges Ziel der Hilfe, Beratung und Unterstützung in Wohnungsnotfällen ist und bleibt es, für Betroffene vorhandenen oder neuen Wohnraum zu sichern. Das Hilfesystem der vorbeugenden Maßnahmen wird ständig weiterentwickelt. So finden in Kamp-Lintfort seit zwei Jahren Mieterseminare statt, die sich besonders an junge Menschen richten. Dabei setzen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer durch praktische Übungen beispielsweise mit folgenden Themen auseinander: Wie finde ich eine Wohnung? Wie setzt sich die Miete zusammen? Welche Rechte und Pflichten habe ich als Mieter? „Unsere Absicht dabei ist es nicht nur, ganz junge Menschen für das Wagnis eines Lebens auf eigenen Füßen zu sensibilisieren, sondern auch das Leben in eigenem Wohnraum zu festigen", sagte Kamp-Lintforts Sozialdezernent Dr. Christoph Müllmann.

Zusammenarbeit der Städte

Die in Duisburg und Kamp-Lintfort sich inhaltlich teilweise deckenden Angebote führten Anfang des Jahres zu ersten Kontakten zwischen den Akteuren aus den beiden Städten. Dabei wurde der Grundstein für eine Zu-sammenarbeit gelegt, die mit der Zeit weiter wachsen soll. In den Rathäusern besteht die Erwartung, aus dem jeweiligen Betreuungsangebot des Anderen für das eigene Wirken Nutzen ziehen zu können. In einem ersten Schritt wird das bei der Stadt Kamp-Lintfort für die von Duisburg herausgegebene Broschüre möglich sein. In Duisburg besteht bereits jetzt großes Interesse an dem Seminarkonzept nach dem Kamp-Lintforter Vorbild.

Somit würde der theoretische Teil des Duisburger Mieterführerscheins um die praktischen Inhalte aus Kamp-Lintfort ergänzt werden können. „Wie beim richtigen Führerschein" sind sich die Sozialdezernenten Reinhold Spaniel und Dr. Christoph Müllmann einig. Ein nächstes Treffen ist für Ende September vorgesehen.

(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 08.09.2011, www.kamp-lintfort.de)

Kontakt

Lötters, Birgit

Telefon: 0 28 42 / 912-318
E-Mail: birgit.loetters@kamp-lintfort.de