Stadt Kamp-Lintfort

Eine erste Vision vom Rathausquartier

21.03.2014

Städtebauliches Konzept des Teams scheuvens+wachten / scape überzeugt

Eine spannende Woche rund um die Zukunft des Rathausquartiers geht mit einem guten Ergebnis zu Ende. Nach intensiver Prüfung und Diskussion aller Entwürfe hat gestern Abend (20.03.) das Beurteilungsgremium unter Vorsitz von Prof. Christa Reichert (TU Dortmund) den Entwurf des Teams scheuvens+wachten mit scape Landschaftsarchitekten zum Sieger der Planwerkstatt gekürt. Dem Gremium gehörten Bürgermeister Prof. Dr. Christoph Landscheidt, Erster Beigeordneter Dr. Christoph Müllmann sowie vier Architektinnen und Architekten aus dem Gestaltungsbeirat an.

Was alle vier Planungsteams im Ratssaal der Öffentlichkeit nach dreieinhalb Arbeitstagen präsentiert haben, war beachtlich. "Wir haben durch die Planwerkstatt einen ungemein großen Erkenntnisgewinn erhalten. Es wäre jedoch falsch zu erwarten, dass innerhalb einer Woche eine endgültige Lösung in den Entwürfen zu sehen ist", so Landscheidt, „wir sind noch nicht am Ziel, aber auf einem guten Weg, Flächen für Handel, attraktives Wohnen und angemessenen Freiraum zu schaffen."

Der Siegerentwurf bietet viele Vorteile und soll die Grundlage des städtebaulichen Konzepts für das Neue Rathausquartier bilden. Gleichwohl bedarf es für den Einzelhandel einer weiteren Bearbeitung.

Der besondere Beitrag der Arbeit liegt in einer geringen städtebaulichen Dichte sowie der Schaffung verschiedener Grünflächen, die zu einer deutlichen Aufwertung des Rathausumfeldes beitragen kann. Insbesondere die Neugestaltung des Bereichs der Bunten Riesen mit einem grünen Rathausplatz überzeugte das Beurteilungsgremium.

Herausforderung Rathaus-Center

Eine Herausforderung für alle Planungsteams war es, ein Konzept für das Rathaus-Center zu entwickeln. Die Aufgabe lautete: Raum für großflächigen, qualitätsorientierten Einzelhandel anzubieten und die Bücherei in das Rathaus-Center zu integrieren. Hier haben sich alle Teams schwer getan. Auch der Siegerentwurf zeigt hier noch Unschärfen. In einem nächsten Schritt muss dieser Bereich differenzierter betrachtet werden, um die vordringlichsten Entwicklungsabsichten der Stadt umsetzen und das Rathauscenter einer privatwirtschaftlichen Projektentwicklung zuführen zu können.

Bürgermeister Landscheidt zeigte sich dennoch zufrieden mit dem Ergebnis der Planwerkstatt: "Wir haben jetzt den ersten Schritt getan und einen zukunftsfähigen Entwurf gekürt. Der Entwurf besitzt in seinen Teilbereichen die notwendige Flexibilität, um das Konzept weiterentwickeln zu können und das Rathausquartier langfristig umzubauen." Wie schnell diese Planungen umgesetzt werden können, hängt maßgeblich von mehreren Faktoren ab: der Mitwirkungsbereitschaft der Eigentümerinnen und Eigentümer, dem Interesse und der Investitionsbereitschaft aller beteiligten Akteurinnen und Akteure und nicht zuletzt, insbesondere in Bezug auf die Bunten Riesen, von der Unterstützung des Fördermittelgebers. "Hier setzen wir aufgrund der bisherigen Unterstützung auch weiterhin viel Vertrauen in das Land", betonte der Bürgermeister.

Ein erstes positives Signal in Richtung Bunte Riesen gab es bereits im Vorfeld der Planwerkstatt: Die Hauptgläuberin, eine Frankfurter Privatbank, hat in Absprache mit der Stadt den Zwangsversteigerungstermin auf das Jahresende verlegt. Außerdem bekundete sie  Interesse daran, die Immobilien an einen Investor zu veräußern, der das neu erarbeitete Konzept zum Rathausquartier trägt und umsetzen will. Erster Umsetzungsbaustein könnte das Rathaus-Center sein, denn hier ist die Stadt die Eigentümerin.

Um sich ein Bild von allen Wettbewerbsentwürfen zu machen, können sich interessierte Bürgerinnen und Bürger vom 24. April bis zum 16. Mai die Entwürfe im Foyer des Rathauses ansehen. Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch 8 bis 16 Uhr, Donnerstag 8-18 Uhr, Freitag 8-12 Uhr.

Eine Vision von der Zukunft des Rathausquartiers präsentierten Bürgermeister Christoph Landscheidt, Planungsamtsleiterin Monika Fraling, Matthias Funk (scape Landschaftsarchitekten), Stefan Hartlock (scheuvens + wachten) und Erster Beigeordneter Christoph Müllmann (v.l.n.r.).

(Presseinformation der Stadt Kamp-Lintfort vom 21.03.2014, www.kamp-lintfort.de)

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